Kolumnen von Eva Kinauer-Bechter, Highend-Partnervermittlung Österreich

Kolumne 1, Ausgabe 15/2016

Versicherungsunternehmen wissen: Singles leben riskanter. Sie haben ein höheres Unfallrisiko und sterben auch früher. Was für das Leben gilt, ist offenbar auch in den Vorstandsetagen von Unternehmen gültig. Dort „sterben“ CEOs, die keinen festen Partner haben, zwar nicht zwangsläufig früher, aber sie agieren deutlich riskanter. Laut einer Studie des amerikanischen National Bureau of Economic Research, bei der 1.500 Führungskräfte von börsennotierten Unternehmen interviewt wurden, gehen Single-CEOs bei ihren Entscheidungen größere finanzielle Risiken ein und investieren aggressiver als ihre verheirateten Kollegen. Sie müssen viel tun, um auf sich aufmerksam zu machen und sich zu positionieren. Also liegt die Versuchung nahe, von der sicheren Hauptstraße nach links oder rechts auszubrechen und in unwegsames Gelände vorzustoßen.  Denn ein solcher Schritt fällt auf. Für Unternehmen können sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben, aber es steigt eben auch das Risiko. Die Konsequenz: Aufsichtsräte bevorzugen bei der Besetzung von Top-Positionen  Kandidaten mit „geregeltem“ Privatleben, wie eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins Economist ergeben hat.

Menschen haben das tiefe Bedürfnis, mit einem festen, verständnisvollen Partner zusammenzuleben. Aus meiner mehr als 15-jährigen Erfahrung weiß ich, dass sich Top-Manager nach Beendigung einer Beziehung rasch wieder nach einer glücklichen, erfüllten und stabilen Partnerschaft sehnen. Diese Personen haben zwar viel zu bieten, stellen aber auch hohe Anforderungen an den zukünftigen Lebenspartner.

Ich behaupte nicht, dass Singles die schlechteren Manager sind. So schwarz/weiß ist das Leben nicht. Aber man muss sich bewusst sein, dass sie dazu neigen, größere Risiken einzugehen. Sonst würden sie statistisch gesehen nicht mehr Unfälle verursachen und früher sterben als Verheiratete.

Kolumne 2, Ausgabe 18/2016

Das Paar als Trio: Wenn die Firma mitgeheiratet wird

Die Polygamie ist in Österreich aus gutem Grund verboten. Wer allerdings in ein Familienunternehmen einheiratet, für den gilt das in der Praxis nicht. Denn dann heiratet man nicht nur den Partner, sondern auch den Betrieb und die Familie mit. Aus einem Paar wird so fast zwangsläufig ein Trio.

Viele erfolgreiche Familienunternehmer planen das Leben ihrer Kinder oft schon vor der Geburt. Sie sind auf die bestmögliche Entwicklung bedacht, damit in der nächsten Generation auch ein potentieller Nachfolger heranwächst. Es wird nichts dem Zufall überlassen. Das beginnt mit der Auswahl des richtigen Kindergartens, der besten Schulen und Eliteuniversitäten, den passenden Freizeitaktivitäten (Klavier? Ballett? Oder doch besser Reiten?) bis zu strategisch angelegten Auslandsaufenthalten. Warum also ausgerechnet die Wahl des Lebenspartners ihres Nachfolgers dem Zufall überlassen?

Selbstverständlich geht es in erster Linie um Liebe. Aber nachdem von der Partnerwahl nicht nur das private Lebensglück abhängt, sondern auch in einem hohen Maß die Zukunft des Unternehmens und der Familie beeinflusst wird, kommen weitere Aspekte hinzu. Denn Familienunternehmen haben einen ganz großen Vorteil und einen ganz großen Nachteil: Die Familie. Eine Familie im Frieden ist das Beste, was es für ein Unternehmen geben kann, eine Familie im Unfrieden das Schlimmste.

Gefragt sind daher oft auch eine Qualifikation für das Unternehmen und viel Empathie für den Clan. Deshalb  kommt einem High-End-Partnervermittler dann auch eine Headhunter-Rolle zu. Meine langjährige Erfahrung zeigt, dass die richtige Einschätzung des Potentials des zukünftigen neuen Familienmitglieds eine entscheidende Rolle spielt. Sonst wird das junge Glück schnell auf eine harte Probe gestellt, die nicht immer gut ausgeht.

Kolumne 3, Ausgabe 21/2016

Schon wieder 20 Uhr, und immer noch im Büro? Automatisch poppt die Frage auf: Entweder weiter arbeiten – oder doch lieber schnell nach Hause und mit dem Partner ein gemeinsames Abendessen genießen? Vom geplanten Besuch im Fitnesscenter ist ohnehin schon lange keine Rede mehr.

Wieviel Privates verträgt der Job, wieviel Job verträgt das Privatleben? Vor diesem Dilemma stehen die meisten Führungskräfte Tag für Tag.  Auch wenn viele Management-Ratgeber neuerdings meinen, dass die berühmte Work-Life-Balance ein falscher Begriff ist, weil „Work“ und „Life“ keine Gegensätze sind – die Realität ist eine andere. Die zeitlichen Anforderungen und Belastungen im Beruf werden immer mehr, für den Partner bleibt oft zu wenig Zeit. Der Job als Ehekiller.

Was dabei übersehen wird: Gerade die Partnerschaft  kann der wichtigste Job-Turbo sein. „Einen liebenden, verständnisvollen Partner an seiner Seite zu haben, ist eine der am meisten unterschätzten Kraftquellen eines erfolgreichen Unternehmers“, schreibt der Autor und Beziehungscoach Jordan Gray. Aus meiner langjährigen Praxis weiß ich: Die Zweisamkeit ist immer noch die beliebteste Lebensform. Kaum etwas im Leben trägt so viel zur Zufriedenheit bei wie eine Ehe oder Partnerschaft – keine Gehaltserhöhung, kein Traumurlaub, kein Eigenheim. Wer eine glückliche, stabile Partnerschaft führt, ist beruflich belastbarer und weniger Burn-out-gefährdet.

So betrachtet kann man die Vorstellungen der Generation Y, der jetzt etwa 30jährigen, nur unterstützen. Sie möchten mehr Flexibilität im Job und mehr Zeit für Familie und Freunde. Und sind dafür auch bereit,  Einschnitte im Gehalt zu akzeptieren. Viele Chefs aus der Babyboomer-Generation haben dafür kein Verständnis. Mein Rat: Zurücklehnen und entspannen. Wer flexibler arbeiten und mehr Zeit für den Partner haben möchte, hat verstanden, wie wichtig das Privatleben für den beruflichen Erfolg ist. Er ist nicht faul, sondern investiert geschickt in seine Karriere.

Kolumne 4, Ausgabe 23/2016

Er ist der Filmstar, sie die Staranwältin – und gemeinsam sind George Clooney und seine Frau Amal Trendsetter in Sachen Beziehung. Dieser Trend heißt: Erfolgreich sucht erfolgreich. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, dass Topmänner zunehmend Partnerinnen auf Augenhöhe suchen. Attraktivität alleine ist zu wenig. Was zählt, ist die bestmögliche Kombination aus Optik, Ausstrahlung, Intellekt, Bildung und Background. Trotz allem soll die Traumpartnerin Frau geblieben sein  und sich in dieser Rolle wohlfühlen.  Eine große Herausforderung – wirklich erfolgreiche Frauen meistern diese Doppelrolle bravourös.

Mit dem „Clooney-Effekt“ verändern sich traditionelle Muster am Partnermarkt. Eine der größten sozialwissenschaftlichen Studien über Bildungs- und Lebensläufe in Deutschland, das Nationale Bildungspanel, zeigt, dass das lange Zeit gängige Modell „Arzt heiratet Krankenschwester“ zunehmend durch bildungshomogene Partnerschaften abgelöst wird.  Gegensätze laugen auf Dauer aus – je ähnlicher sich die Partner sind, desto seltener trennen sie sich. Allerdings bergen solche Beziehungen auch Gefahren. Konkurrenz und Neid können das gemeinsame Glück schnell zerstören. Das oberste Ziel einer erfüllten Partnerschaft ist es, ein gutes Team zu bilden und gemeinsame Wünsche, Träume und Visionen zu realisieren. Wenn einem Paar das gelingt, steht einer dauerhaften Beziehung nichts mehr im Weg.

Erfolgreiche Menschen sind gewohnt, in allen Lebensbereichen Profis zu engagieren, um sich bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen zu lassen. Darüber hinaus ist die Zielgruppe der Topmänner und Traumfrauen nicht unendlich groß. Deshalb ist es im letzten Jahrzehnt immer selbstverständlicher geworden, sich eines hochprofessionellen Matchmakers zu bedienen, um auch in Sachen Liebe nichts dem Zufall zu überlassen.